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© by Kircher
Spanien / Katalonien 2011 - Óla
Dieses Jahr führte der gemeinsame Familien- urlaub nach Spanien, genauer in die Region Katalonien. Diese erstreckt sich an der französischen Grenze an den Pyrenäen entlang bis hinter Andorra und am Mittelmeer nach Süd- West bis zum Ebro- Delta. Die Katalanen sehen sich nicht als Spanier, sondern als eigenes Volk und pflegen auch eine eigene Sprache, die auch Anleihen bei Franzosen und Italienern hat. Irgendwie erinnert mich das an die Südtiroler.
Wir waren am „Camping Amettla Village Platja“ in der Nähe der Ort- schaft L’Amettla de Mar. Gebucht haben wir zusammen mit Schwägerin und Familie  je ein Zelt bei Vacansoleil. Diese sind komplett aus- gestattet mit Schlafkabinen, Feld- betten (mega unbequem), Gasherd, Kühlschrank, 2 Tischen, 6 Plastik- stühlen und einiges an Geschirr und Kochutensilien. Leider waren Zelt und Ausrüstung in einem desolaten Zu- stand. Ein paar Dinge konnte das freundliche Camping-Personal repa- rieren und tauschen, aber den muf- figen Geruch aus den Kabinen konnte keiner mehr vertreiben. Am Reißverschluss des Zelteinganges haben sich 3 Leute versucht; der ältere Herr mit Erfahrung und großer Zange hat das wieder funktionsfähig gemacht – es hat mich doch erstaunt, dass man einen so kaputten Reißverschluss reparieren kann. Aber wir haben uns arrangiert und eingelebt und so den Urlaub doch genossen.
Blick vom Campingplatz an den Strand Ein weiterer Strandabschnitt beim Campingplatz
Zum Wetter – da gibt es nichts zu meckern, 2½ Wochen heiß und viel Sonne, selten ein paar Wolken und für wenige Minuten etwas Regen, bei dem aber niemand wirklich nass wurde. Nur in der letzten Nacht hat es „so viel“ geregnet, dass an der Tischdecke eine kleine Pfütze war. In der ersten Woche war es so heiß, dass niemand Lust zu Aktivitäten hatte. Das einzige waren der Besuch einiger Strände in der Umgebung zum Baden und abends ein bisschen Stadtbummel. Auch nachts ging die Temperatur (geschätzt) kaum unter 26 – 27 Grad Celsius herunter. Ich habe zum draußen sitzen auch bis Mitternacht ohne T-Shirt eher zu warm als zu kalt bekommen. Erst in den letzten 2 Tagen gab es was auf den Oberkörper. Wir sind bis jetzt eigentlich in jedem Urlaub irgendwie ans Meer und in die Wärme gefahren, aber an so hohe und konstante Nacht-Temperaturen kann ich mich nicht erinnern.
Ebro Delta - Reisfelder und Flamingos (im Bild rechts) Leider auf dem Foto von der “Nano-Sorte”
Ein Tagesausflug führte uns ins Ebro-Delta. Dort wird im großen Stile Reis angebaut. Interessanter Weise riecht man das bereits, wenn man mit dem Auto durch fährt – die ganze Luft ist so, als ob man seine Nase in eine eben geöffnete Reistüte halten würde. Es gibt ein kleines Museum mit Reisverkauf und anderen Produkten der Gegend, recht interessant ge- macht. Eine 500m Wanderung brachte uns zu einem Aussichtspunkt, von dem aus man Flamingos im seichten Wasser sehe konnte. Anschließend gab es eine Bootsfahrt den Ebro entlang bis zum Kontakt mit dem Meer und wieder zurück. Vor der Heimfahrt dann noch 2 Stunden baden am Strand (das Wasser ist hier doch recht trüb von den Ebro-Mitbringseln).
In der zweiten Woche stand ein Besuch von Barcelona an. Die Hauptstadt Kataloniens ist von unserem Camping ca. 150 km entfernt. Wir haben beschlossen, mit dem Zug reinzufahren, um Autoverkehr und Parkplatznot der Großstadt zu entgehen. Kurz nach 8 ging es vom Bahnhof los, für ca. 70 € gab es 4 Fahrkarten hin und zurück bei je 2h Fahrtzeit. In Barcelona nutzten wir die U- Bahn um zur Sagrada Familia zu kommen. Dieser „Volksbau“ ist ein “Muss” für den Besucher.
Die römisch-katholische Basilika hat der berühmte Architekt Antonio Gaudi entworfen und 1882 mit dem Bau begonnen. Leider konnte er selbst den Bau bei weitem nicht fertig stellen. Inzwischen wird mit modernen Mitteln weiter gebaut, Eintrittsgelder und Spenden finanzieren die laufenden Kosten. Das Innere ist auf alle Fälle beeindruckend und sehens- wert, die Außenseiten sind nicht minder interessant. In den Turm wollten wir bei 2 Stunden Wartezeit nicht.
Der Natur nachempfunden - Häuser und Säulengang á la Gaudi
Die 2. Station war der Park Güell.  (schwitz) Dieser wurde auch komplett von Gaudi geplant aber von Herrn Güell finanziert (der hatte wohl richtig viel Geld). Die ungewohnten Konstruktionen sind auf alle Fälle sehenswert, die Aussicht über die Stadt kommt noch als Bonus dazu. Der Park selbst ist am Stadtrand im hügeligen Gelände schön angelegt, jede Menge Palmen und sonstige Pflanzen gedeihen hier.
Beim Verlassen des Park's haben wir eine Familie aus unserem Dorf getroffen, die gerade Landgang vom Kreuzfahrtschiff hatte (die Stadt ist wohl nicht sehr groß)
Als nächstes mussten wir unbedingt die „Kathedrale des Meeres“ besuchen. Frau und Tochter haben dazu einen Historien-Roman gelesen. Die Kirche selbst ist nicht besonders ausgestattet, das Wissen um die zum Teil grausige Vergangenheit hat uns aber dort hin geführt (nochmal schwitz).
Barcelonas Hafen hat eine Seilbahn
Zum Schluss gab es noch eine Wanderung zum Hafen, dort ein Stück entlang und als letztes noch eine Meile der „Rambla“, der berühmtesten Flaniermeile Barcelonas. Mein Sohn hat sich noch eine Karikatur malen lassen und einige Pantomimen konnten bewundert werden. Die Fahrt mit der U- Bahn zum Bahnhof hatten wir noch ganz gut im Griff, aber das Gleis mit dem richtigen Zug zu finden, ist etwas in Stress ausgeartet.
Zum einen waren wir denkbar schlecht vorbereitet: wir wussten weder die genaue Abfahrtzeit noch das Ziel der Strecke (Tortosa). Eine Tafel mit allen Abfahrten (wie am deutschen BH) habe ich vergeblich gesucht, es gibt nur diverse Monitore, die man aber erst mal interpre- tieren muss. Unterschied Fernverkehr und Nahverkehr, manche zeigen nur die Züge von den Gleisen im Umkreis usw. Der Typ am Info-Stand hat 2x den falschen Fahrplan heraus geholt und zum Schluss eine falsche Auskunft erteilt. Zum Glück haben wir den Lokführer (es gab gerade einen Wechsel) gefragt, sonst würden wir heute noch durchs spanische Hinterland
fahren . Seine Auskunft, es ein Gleis weiter zu versuchen, war aber auch nicht besser. Nach 2-mal zum und vom Gleis hetzen haben wir uns entnervt wieder in die Wartehalle über den Gleisen zurückgezogen. Unsere 4 Jugendlichen (auf die komm ich weiter unten noch mal „zu sprechen“) saßen dort gemütlich und haben unser Gerenne belustigt betrachtet und uns dann über Abfahrtzeit und Gleis aufgeklärt – wir hatten dann doch noch lockere 20 Minuten Zeit. Barcelona ist auf alle Fälle sehenswert, es war aber ab Mittag wieder sehr heiß, das T-Shirt war nach dem Tag definitiv nicht mehr zu gebrauchen.
Noch ein Bild vom Strand in der Nähe vom Camping - hinten links das flache Ebro-Delta
An einem Spätnachmittag haben wir noch Taragona besucht und uns dort ebenfalls durch die Rambla bewegt. Interessanterweise waren hauptsächlich Spanier unterwegs, die Touristen sind mir wenigstens nicht aufgefallen. Eines der Highlights für die Kinder war der Besuch des PortAventura Freizeitparks. http://www.portaventura.es/  Der Park ist recht anständig angelegt und gepflegt, er hat auch den Vorteil des warmen Klimas (wenn man hinspuckt, wächst es schon), wollte aber auch stolze € 44.- pro Nase für den Eintritt. Wir haben uns vornehmlich um die Fahrgeschäfte gekümmert und die ganzen Vorführungen und gestalteten Themen- bereiche aus Zeitgründen etwas links liegen gelas- sen. Das erste große Boot, das eine Rutsche runterfuhr, hat uns gleich mal richtig eingeweicht, aber zum Glück war es heiß. Dann gab es diverse Achter- bahnen, weitere Bootsfahrten und einen freien Fall. http://www.portaventura.es/ 
Laut Prospekt fällt man aus 100m Höhe runter. Man hockt sich hin, schnallt sich an, die Sitzbank fährt langsam den Turm hoch, kippt oben etwas nach vorne, damit man auch ja gut runtersehen kann – an der Stelle hab ich mir gedacht: warum bin ich hier nur eingestiegen. Ja, dann ist man wieder unten, manche haben Zeit zum Schreien, manche nicht. Eine Achterbahn ist auch noch erwähnenswert http://www.portaventura.es/ Hier wird man flach von einem Katapult (wie am Flugzeugträger) rausgeschossen, die Beschleunigung in 3 Sekunden von 0 auf 135 km/h ist Formel 1 nahe. Leider haben wir sehr viel Zeit beim Anstehen ver- bracht, einmal waren doch viele Besucher da, zum Teil liegt es aber auch an der Gemütlichkeit des Personals. Die sind immer sehr freundlich, aber wieso man zum Befüllen eines Karussells gefühlte 20 Minuten benötigt, hat sich uns allen nicht erschlos- sen.
Zu Berichten gibt es noch vom Strand direkt am Campingplatz: zum Teil ist dieser felsig, man kann auf kleinen Pfaden entlanglaufen und meine Tochter wollte natürlich wie immer (siehe auch Korsika) irgendwo runterspringen. Wir haben schließlich eine Stelle gefunden. Alle 4 Kinder sind tatsächlich rein- gesprungen, sogar 2 Erwachsene haben sich ge- traut und nicht zu vergessen, die 4 Jugendlichen
(wie gesagt, wir sprechen noch darüber). Wobei Karin gefühlte 23 Versuche machte (mit zählen - ohne zählen, mit Anlauf - ohne Anlauf, mit schauen - ohne schauen, mit Schuhe - ohne Schuhe, mit Foto - ohne Foto, mit Rettungsschwimmer im Wasser …). Ich weiß gar nicht mehr, wie sie schlies- slich gesprungen ist, aber geschrien hat sie immer.
... und ab (vom Stein zum Wasser geschätzte 4 Meter)
Jetzt endlich, die berühmten 4! Mein erster Kontakt war beim Spülen, da stehen 2 gegenüber und erzählen was vom Canasta-Spiel (ich mag Canasta nicht, meine Frau möchte es immer spielen, ich gewinne nie , alles klar?). Beim Aufbruch nach Barcelona sind die 4 auch rumgewuselt, guten Morgen, schon wach, Barcelona per Zug, sie laufen zum Bahnhof. Im Park Güell und später noch mal in der Stadt sind wir uns über den Weg gelaufen (die Stadt ist ja echt klein) und den Bonus, uns das richtige Gleis für die Heimfahrt gezeigt zu haben, gibt’s noch dazu. So hat man sich dann in unserer Zeltstraße öfters gesehen und ein Spieleabend mit Knut (Tabu XXL) wurde auch noch eingelegt. Aber was ich hier eigentlich sagen möchte: Alex, Arthur, Karin + Yvonne (alphabetisch) haben mich einfach begeistert, da sie schon richtig im Leben stehen, sehr freundlich und offen sind und sich auch natürlich geben. Man kann auch fernab feiern und das Leben genießen, ohne zu stören oder gar ausfällig zu werden. Wenn die Welt noch mehr solcher Jugend- licher hat, hat sie noch eine Zukunft.
Fazit: es war ein erholsamer und entspannter Urlaub. Auf Korsika war wesentlich mehr Bewegung, den Kindern hat dieser Urlaub wohl besser gefallen, als das tägliche Herumreisen. An verschiedenen Stränden rumhängen, schnorcheln, Felsenspringen, Eis essen, Freizeitpark, keine Wanderung usw. – was will man mehr? Aber fürs Landschafts-Auge war es auf Korsika besser. Als letztes noch etwas Statistik. Wir sind hin 1.389 und zurück 1.376 km gefahren. Am Urlaubsort selbst 733 km (Summe = 3.498 km). Die Differenz kommt von unterschiedlich benutzten Strecken. Zudem hat sich der „s-max“ ca. 222 Liter Diesel  (6,3 l/100 km) genehmigt. Die Schweiz Vignette war für € 34,50 zu haben, die restliche Autobahngebühr betrug hin € 78,95 und zurück € 70,20. Vacansoleil wollte für die 2½ Wochen ca. € 500.-, der PortAventura für 3 Leute € 132.- Sonst gab es keine großen Ausgaben als Essen + Getränke kaufen. Gerade im Supermarkt und am Gemüsemarkt fand ich es sehr günstig, für 10 € gab es zwei schwere Tüten mit Obst.
Die Fahrt habe ich mir auch schlimmer vor- gestellt. Da fast alles Autobahn ist und wir hauptsächlich nachts unterwegs waren, hatten wir viel freie Fahrt. Da bin ich um den Tempomat im Auto sehr froh. Reine Fahrtzeit waren jeweils ca. 14 Stunden. Bild links: Und wie es an südlichen Campingplätzen so ist: staubig (und ein Abschiedsgruß der berüchtigten 4)