Modellbahn - Tipps
Anlagenbau
Tipps, oder ...
... was würde ich wieder so machen, was nicht?
In dieser Rubrik möchte ich Details zur Planung und zum Bau der aktuellen Anlage so beschreiben,
dass der ein oder andere auch einen Nutzen daraus ziehen kann. Manche Dinge lernt und erkennt
man erst beim Bauen (oder wenn das Brett schon abgesägt ist).
Für mich mit das Wichtigste ist, die Anlage immer fahrbereit zu halten. Gerade wenn im
Gleisbereich gearbeitet wurde, sind Probefahrten unabdingbar. Ebenso die Beschäftigung mit der
Softwaresteuerung. Ab und zu Eisenbahn “spielen” hebt die Moral, wenn der Baufortschritt nicht
den gewünschten Grad erreicht.
Ich habe mich entschieden, einen Holz-
rahmen mit 2 Ebenen zu bauen. Unten
der Schattenbahnhof, 27 cm höher die
sichtbare Fläche. Das Ganze ist in der
Mitte geteilt, 5 Schlossschrauben mit
Flügelmuttern halten die 2 Segmente
zusammen.
Die Segmente sind ein "muss", damit die
Anlage transportiert werden kann. Es
bedeutet aber vor allem in Bezug auf die
Elektrik einen großen Mehraufwand an
Verbindungen.
Ein Transport war noch nicht nötig, darum
auch noch keine Erfahrung.
Der 2. Bauabschnitt wird aber aufgrund
der Erkenntnisse genauso aufgebaut.
Anzahl der Gleise (siehe Gleisplan):
ich würde es wieder so machen, meine Vorliebe für viele Fahrmöglichkeiten und Betrieb haben sich
bestätigt.
Gleismaterial
ich benutze RocoLine ohne Bettung und bin bis
jetzt sehr zufrieden. Auf den Streckenab-
schnitten ist der kleinste Radius R4. Nur in der
Schattenbahnhofs-Einfahrt vor dem Weichen-
feld ist eine Schiene R3. Die Stelle ist auch
noch der Übergang von der Rampe ins Flache.
Das würde ich das nächste Mal vermeiden,
auch wenn dadurch ein paar cm Gleislänge
verloren gehen.
An dieser Stelle haben "schwierige Fahrzeuge"
als erstes Probleme (siehe Pfeil im Bild).
Gleisneigung in der Kurve - sieht gut aus,
blöd, wenn eine Weiche drin liegt, dann klappt
das bei den engen MoBa-Verhältnissen nicht
wirklich. Hier sollte bei der Planung darauf
geachtet werden, entweder keine Weichen oder
keine Überhöhung vorzusehen (die rechte
Schiene im Bild konnte mehr geneigt werden).
Schalldämmung, darüber
gibt es auch eine Menge zu
lesen. Ich habe wenige Ver-
suche gemacht. Schienen
direkt an den Sperrholztrassen
- das macht viel Krach.
Eine 4 mm Korkunterlage
dämmt zunächst sehr stark.
Um keine direkte Schallbrücke
zu erzeugen und um die
Schienen eventuell auch mal
wieder lösen zu können, habe
ich dünnes, doppelseitiges
Klebeband benutzt. Kleine Streifen mit ca. 5 cm wurden im Kurven- und Weichenbereich öfter,
sonst auch mit 25 cm Abstand angewandt.
Eine kleine Ecke ist auch schon geschottert.
Hier merkt man nun, dass das Geräusch wieder stärker wird - aber immer noch im grünen
Bereich. Ich meine, man muss die Räder der Waggons schon hören, bei der echten Eisenbahn ist
das ja auch so.
Das werde ich so fortführen, der Kork ist leicht und schnell zu verlegen und dämmt ausreichend,
die Gleisbefestigung mit dem Klebeband geht auch gut von der Hand.
Schottern
Nicht bewährt hat sich die im Internet gefundene Methode mit Tapetenkleister und Schotter
Gemisch. Dieses wird trocken angerührt, verteilt und das Ganze dann befeuchtet
(Blumensprüher). Es geht zwar schnell, aber der Tapetenkleister hat die unangenehme
Eigenschaft, vorhandene Luftfeuchtigkeit auch später wieder aufzunehmen. Die Belegtmelder
haben daraufhin teilweise
Disco-Licht erzeugt.
Oberleitung
Ich bin immer noch unschlüs-
sig, ob ich überhaupt eine
installieren soll. Abgesehen
von der Arbeit erschwert sie
die Zugänglichkeit enorm. Für
alle Fälle sollte in den Berei-
chen der Auffahrrampe eine
Tunneloberleitung die Panto-
graphen einfangen. Das be-
kannte Material mit den Loch-Messingbändern habe ich probiert - abgesehen von den Kosten
machten erste Testfahrten Geräusche wie Kreissägen. Ich habe deshalb 1 mm Kupferdraht aus
dem Baumarkt genommen und mit selbst gebogenen Alu-Winkeln die relevanten Bereiche
überspannt. Die Geräusche sind erheblich weniger und lassen sich durch Verringern des Panto-
Anpressdrucks noch optimieren.
Für den Betrieb mit E-Loks gehört natürlich eine hin - mal sehen. Hier wäre es aber besser
gewesen, die Maststandorte bei der Gleisentwicklung zu berücksichtigen. Im Moment hätte ich
Schwierigkeiten, um das Bahnhofsgebäude genügend Platz zu finden.
Steigung
In der Wendel habe ich zum Teil 3 Gleise liegen (mit Nebenbahn) und folgende Radien verwendet:
R4, R5 und R6. Bei ca. 9 cm Höhengewinn pro Umdrehung (Durchfahrtshöhe mit Pantograph +
Trassenbrett) ergeben sich für die innere Schiene knapp 4% und für die äußere ca. 3,5%
Steigung. Die BR 218 von Fleischmann hat nur 2 angetrieben Achsen und tut sich im Einfahrt-
bereich des Bahnhofes (hier liegen auch noch Weichen) schon recht schwer. Auch Rangierloks
ohne Haftreifen können keinen ganzen Zug in die Steigung schieben - aber das kann ich noch als
Vorbildgerecht akzeptieren.
Diesen Bereich würde ich beim nächsten Mal etwas entschärfen: weniger Steigung und keine
Weichen beim Übergang von der Rampe ins Flache.
© by Kircher