Reisen & Ausflüge
© by Kircher
Die Moby-Line fährt zwar auch von Livorno,
der Preisunterschied betrug in unserem Fall
aber gerade mal € 9,00. Die Überfahrt
dauert knapp 5 Stunden. Es war gut, dass
wir beides mal zeitig beim Einchecken
waren (ca. 3h vor Abfahrt). Die WoMos
werden nur im mittleren Deck geparkt und
wir waren immer bei den ersten, die rein
und vor allem wieder aus der Fähre raus
sind. Autos fahren zusätzlich noch einen
Stock höher und tiefer. Sowohl in Bastia als
auch in Genua gab es beim Entladen der
Fähre Staus, da der jeweilige Stadtverkehr
die Menge der Fahrzeuge nicht so kurz-
fristig aufnehmen kann. Wir haben zwar
vorher gewartet, aber wenigstens nicht im
Stau und konnten zudem sehr gut das
Anlegen und Entladen der Fähre beobach-
ten. Im WoMo ist es auch kein Problem,
man hat Schatten, einen Tisch, kann essen,
lesen, spielen usw.
Infos zum Typ der Fähre:
http://de.wikipedia.org/wiki/Moby_Aki (unsere war die Freedom).
In Bastia angekommen, machten wir uns
sofort auf die Reise über die Straße D81
Richtung Saint Florent, um dann nordwärts
an der Westküste des Cap Corse (die
schlanke Halbinsel im Norden) an einem
bestimmten Campingplatz anzuhalten. Hier
hatten wir uns mit Freunden aus München
verabredet, die mit dem Zelt unterwegs
waren.
Insgesamt hat diese Gemeinschaftsaktion
zu 3 Campingplätzen geführt (zum oben
genannten noch bei Porto Vecchio im Süd-
Osten und bei Olmeto Plage im Süd-
Westen), an denen wir uns getroffen und 7
Übernachtungen gemeinsam verbracht
haben. Das hat überraschend gut geklappt
(SMS sei Dank).
Den Rest der Reise standen wir immer an
freien Plätzen oder am Straßenrand. Für
die Platzwahl hat sich der Führer "Mit dem
Wohnmobil nach Korsika" von
http://www.womoverlag.de/ sehr bewährt. Man
findet Plätze, an die man freiwillig nicht hinfah-
ren würde. Zudem sind viele öffentliche Brunnen
eingetragen, an denen man seinen Wasservorrat
erneuern kann. Tipps über Touren, Wanderungen
und Badeplätze vervollständigen das Ganze.
Die Reise selbst führte uns zunächst zum nörd-
lichsten Punkt des Cap Corse, dann an der Ost-
küste ganz hinunter, wobei wir bei Bastia, in
Ghisonaccia, Porto Vecchio und Bonifacio Station
machten. Von Ghisonaccia ging es über die D344
nach Ghisoni ins Landesinnere. Zum einen haben
wir hier (Nähe Ghisonaccia) eine befreundete
Familie aus unserem Dorf besucht, die in einer
Bungalow-Anlage ihren Urlaub verbrachte, zum
anderen machten wir einen gemeinsamen
Ausflug, um in einem Gebirgsbach in den
dortigen Gumpen einen spannenden Badetag zu
erleben.
Das Wasser war erfrischend, aber nicht kalt, und
sehr klar, man konnte in die Gumpen springen
(meine Tochter hat es von einem ca. 4,5 Meter
Felsen gewagt) und bachauf und abwärts gegen
und mit der Strömung die Gegend erkunden
--> genial.
Am nächsten Tag haben wir zur
Krönung noch eine Gebirgswanderung
mit ca. 3h Aufstieg in ein 1.800m
hoch gelegenes Tal unternommen, in
dem die "Pozzi" zu besichtigen waren.
Eine herrliche Landschaft hat uns hier
begleitet
--> sehr empfehlenswert.
Der nächste Stopp am Campingplatz
brachte wieder Badespaß am Sandstrand
mit Traum-Blick.
Wir haben mehrere
Städte angeschaut, sie
sind alle sehenswert und
sympathisch, am besten
hat mir aber Bonifacio
ganz im Süden gefallen,
vor allem die aben-
teuerliche Bauweise
direkt auf der Klippe.
Die Reise
ging dann an der Westküste wieder nordwärts über Propriano, Ajaccio, Cargese, Piana, Porto, Galeria, Calvi und
Saint Florent. Die zum Teil steil abfallenden Küstengebiete, die schroffen Felsen, Strände an die man kaum
hinkommt - landschaftlich ein Gedicht.
Die Durchfahrt durch die Calanche zwischen Piana und Porto sowie das Straßenstück nach Porto sind sicher die
landschaftlichen und straßentechnischen Höhepunkte.
Mit der großen "Kiste" (6 Meter lang, 3 hoch + 2,40 breit) wird es manchmal schon recht eng. Am meisten haben die
Felsen gestört, die an manchen Stellen in die Straße ragen. Unten hätte man Platz, oben aber überhaupt keine
Ahnung, wie weit man noch entfernt ist (die Außenspiegel zeigen ja nach hinten). Immer wieder gab es auch
Berührung mit in die Straße hängendem Grünzeug an der rechten Seite. Bei den kurvigen Straßen sind manchmal
nicht mehr als 30 km/h drin --> Zeit lassen.
Uns Erwachsenen hat auch das
Fahren und Landschaft genießen
viel Spaß gemacht, den Kindern
hätte 1 Tag Landschaft gereicht,
lieber am Campingplatz relaxen und
in Gumpen springen, und wenn
schon, nur 1 Stadt anschauen.
Wir hatten eigentlich mehrere
Wanderungen geplant. Am Cap
Corse hat ein Waldbrand verhin-
dert, dass wir den "Zöllnerweg",
eine Küstenwanderung, laufen
konnten.
Bei Tizzano im Süd-Westen konnten
wir mit dem WoMo die Sandpiste
nicht fahren, die uns zum
Ausgangspunkt einer weiteren
Küstenwanderung gebracht hätte.
Unser Wanderweg hätte unterhalb des
Brandes vorbei geführt (siehe Bild oben).
Der Brand hat sich später bis auf den
Bergkamm ausgedehnt.
Da besetzt doch wer den Campingstuhl.
Insgesamt war es ein schöner Urlaub mit viel
Abwechslung und einer Insel, die dazu alles
bietet:
Meer mit klarem Wasser, Sandstrände,
Klippen, Hochgebirge, Wandermöglichkeiten,
Gumpen, zum Teil mittelalterliche Städtchen,
3 Wochen schönes Wetter (bis auf 1 Gewitter
und 1/2 Tag mit Wolken) und vieles mehr.
Hier kann man ruhig noch ein paar mal
hinfahren, ohne dass es langweilig wird.
In
Für
den
großen
Familienurlaub
(inklusive
der
2
Kinder)
haben
wir
uns
ein
Wohnmobil
gemietet
und
sind
am
23.
August
über
den
Reschen
mit
Zwischenstopps
in
Montiggl
(Südtirol) und Gardasee nach Genua gefahren.
Es
ist
ratsam,
die
Fähre
für
die
Hin-
und
Rückfahrt
vorher
zu
buchen.
Gerade
für
die
Rückfahrt
mussten
wir
die
Erfahrung
machen,
dass
bei
einer
Fahrzeughöhe
von
3
Metern
nicht
alle
Wunschtermine
möglich
waren.
Der
Urlaub
wurde
deshalb
gezwungenermaßen
bis
auf
den
letzten Ferientag (13. September) ausgedehnt.
den großen Supermärkten kann man sich
ganz gut versorgen, in abgelegenen
Landesteilen, wie z.B. Cap Corse, findet man
nur kleine Läden, wo manche Dinge extrem
teuer sind.
Überrascht hat mich persönlich auch, dass
die korsischen Produkte sehr teuer
angeboten werden. Na ja, man muss sie ja
nicht kaufen.
Das WoMo (Danke noch mal an Andy +
Angie) ist komplett ausgestattet. Im Alkoven
sind 2 Schlafplätze, den Tisch- und Couch-
Bereich in der Mitte kann man zu einem
weiteren Liegeplatz umbauen. Ein Gasherd
mit 3 Flammen und ein Spülbecken bilden
die Kochnische, der Kühlschrank läuft mit
12V Bordspannung sowie mit Gas und 230V.
Der Wassertank fasst ca. 80 Liter, warmes
Wasser kann man mit Gas erzeugen, die
Nasszelle bietet ein ChemieKlo
(hauptsächlich von den Frauen benutzt)
sowie Waschbecken und theoretisch auch
eine Dusche (wir haben sie nicht benutzt, bei
4 Personen kommt man mit 80 Liter nicht
weit). Bei sparsamen Umgang mit dem
Wasser kann man 2 bis 3 Tage herumreisen
mit Frühstück, 1x warm kochen und spülen
sowie die notwendigsten Aktionen im Bad.
Die 2. Bordbatterie versorgt einen 1 bis 3
Tage mit Strom, je nachdem, wie lange der
Motor an ist.
Wir sind insgesamt 2.550 km gefahren, davon ca. 1.100 auf
Korsika, und haben etwa 250 Liter Diesel verbraucht.
Die Fähre kostete € 327.- inkl. Reiserücktrittversicherung.
Von den 3 Campingplätzen bot nur der erste die Möglichkeit,
das WoMo wassertechnisch komplett zu versorgen.
An den ersten beiden war eine Entsorgungsmöglichkeit für die
Toilette, der dritte bot gar nichts. Wasser auffüllen geht aber
immer mit dem Kanister und ein paar mal laufen. Im Schnitt
hat die Nacht am Campingplatz € 35.- gekostet (4 Personen,
WoMo + Strom).