Modellbahn
Die Digital-Geschichte
Nach Planungsphase und Baubeginn im Jahr
2002 war der ursprüngliche Plan, sich zunächst
nur mit dem Aufbau der MoBa zu beschäftigen,
alles elektrische und digitale vorzubereiten und
das Digital-Thema selbst später anzugehen.
Relativ schnell wurde mir klar, dass das so nicht
funktionieren konnte. Die theoretische Einteilung
von Blöcken, die Position und Anzahl der Rück-
melder und die Weichensteuerung mussten ge-
prüft werden, bevor über dem Schattenbahnhof
der "Deckel" drauf war.
Deshalb habe ich mir zuerst eine Roco Start-
packung mit Lokmaus 2 besorgt. Die nachträg-
lich festgestellte Einschränkung auf 99 Adressen
und die fehlende Möglichkeit, normale DCC
Zubehör-Decoder anzusprechen, ließen mich bei
eBay einen Tausch vornehmen:
Roco Lokmaus 2 <--> Fleischmann Twin-Center.
Leider war letzteres nicht sehr zuverlässig.
Abgesehen von seltenen Resets war das Gerät 2
mal beim Hersteller zur Reparatur und zum Teil
viele Wochen unterwegs. Es gab Probleme,
sobald ich den Uhlenbrock Power 2 Booster am
LocoNet angeschlossen hatte.
Nach Auskunft aller Parteien sei das erlaubt und
von mir auch richtig gemacht worden. Es hat ja
auch ein paar Wochen so funktioniert.
Merkwürdig war nur das Verhalten, dass manch-
mal mehrmals gestartet werden musste, bis das
System anlief. Irgend wann stieg dann die elek-
tronische Geruchswolke auf (kennt jemand den
feinen Duft eines gerösteten Tantal-Elkos?).
MoBaSbS
Das galt es in Zukunft zu vermeiden. Deshalb
hab ich mich gegen Ende 2008 nach einer alter-
native für die Zentrale umgeschaut. Da der
Fokus auf PC Steuerung bereits klar war, be-
nötige ich keine der neuen, Display bestückten
Giganten.
Ein bisschen hab ich mit der Tams Easy Control
geliebäugelt, aber Google brachte die Seite von
Patrick Urban ans Tageslicht (MoBaSbS). Es
handelt sich hierbei um ein rein privates
Selbstbauprojekt.
Mir war klar, wenn ich das anfange, steht der
Weiterbau der Anlage wieder mal still. Trotzdem
ich den ganzen Winter über Bauteile kaufte,
Schaltpläne studierte, Platinen bestückte und
Mikrocontroller mit Code betankt habe, hat es
einen riesen Spaß gemacht.
Die Zentrale läuft perfekt und ich habe die
Hoffnung: wenn es mal wieder "riecht", den
Schaden selbst beheben zu können.
Der größte Aufwand lag im Aufbau des HDC
(Fahrregler). Die Sandwichbauweise und die
genaue Positionierung der Taster und LEDs waren
der eine, die mechanischen Aussparungen im
Gehäuse der andere Teilbereich, der mir etwas
Schwierigkeiten bereitete. Aber lösen lassen sich
bekanntlich alle Problemchen.
Eckpunkte und Hintergründe ab 2001
TrainController - die Software
Auch hier war der Plan: mach es später, wenn die Gleise liegen. Irgendwann
hatte ich als Ahnungsloser dann doch ein paar Programme und ihre Möglich-
keiten zur Steuerung überflogen. Da sich bereits so essentielle Dinge wie die
Anzahl der empfohlenen Rückmelder wesentlich unterscheiden, habe ich
beschlossen, neben dem Weiterbau auch das Software-Thema zu vertiefen.
Die gut gemachte Homepage von Railware hat mich bewogen, die Demo-
Version zu probieren.
Leider hatte ich es in vier Wochen nicht geschafft, eine Lok reproduzierbar
meine halb fertige Rampe hinunter in den Schattenbahnhof zu schicken.
Ich war so frustriert, dass ich das ganze Thema Softwaresteuerung für immer
hinwerfen wollte.
Glücklicherweise konnte ich mich zu einem weiteren Test mit TrainController
4.7 aufraffen. Siehe da, gleiche Aufgabenstellung, gleiche Hardware, keine
Probleme. Nach vier Tagen waren die paar Gleise erfasst und bereits Zug-
fahrten eingerichtet, die genau das taten, was ich von ihnen erwartete, und
vor allem: zuverlässig reproduzierbar. Das hat natürlich den Ausschlag
gegeben, TrainController sofort zu kaufen.
Da kann ich nur sagen: eine Profi-Software und ein Profi Support, den man in
vielen anderen Bereichen lange suchen muss.
Ich bin ein Fan von Schaltern und
Anzeigen, darum habe ich mir aus
einer Alu-Platte und vielen Schal-
tern und LEDs sowie ein paar Ins-
trumenten eine “Kommando-
zentrale” gebaut. Einiges ist natür-
lich Luxus, aber gerade die Mög-
lichkeit, einzelne Versorgungsteile
abzuschalten, bietet im Fehlerfalle
eine leichtere Diagnose.
Die Funktion, einzelne Booster-
kreise vom Strom zu trennen, hat
sich bei Entgleisungen sehr
bewährt.
Es hat einiges an Zeit gekostet,
das Teil zu planen und zu ver-
kabeln.
© by Kircher